Soziale, emotionale, körperliche
und geistige Entwicklung des Kindes im Blick 

Die Tageseinrichtung nimmt die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung Ihres Kindes in den Blick. Unser Konzept ist ganzheitlich ausgerichtet, kompetenz- und ressourcenorientiert, Ihrem Kind soll in Ergänzung zu Ihnen und Ihrer Familie eine sichere Basis für seine Entwicklung geboten werden, zugleich soll die sichere Bindung zu Ihnen gestärkt werden. 

Wir fördern die Entwicklung Ihres Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit, wir unterstützen die Erziehung und Bildung in der Familie. Wir erleichtern die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Kindererziehung unter Berücksichtigung der konkreten Lebenssituation der einzelnen Familien. Wir vermitteln orientierende Werte und Regeln. Das bedeutet im Detail:

Lernen im Alltag 

Wir haben unsere Räume so gestaltet, dass Ihr Kind im Alltag lernen kann. So wird es ihn zunehmend selbstständig bewältigen. Unsere Raumgestaltung und Materialauswahl regt Ihr Kind zum Ausprobieren und Erkunden an. Die Themen der Kinder bestimmen den Tag. Ergänzend werden wir auch gezielte Angebote machen, z.B. einzelne Spielaktionen (z.B. Backen, Fingerfarben, mit Rasierschaum „matschen“, musizieren, Bewegungsbaustelle) oder Projekte anbieten (z.B. naturbezogen und/oder jahreszeitlich orientiert: Alles um den Apfel, Lebensraum Baum, aufkommender Frühling, Flora und Fauna im Garten und im Wald, Werkstoff Holz, Gestaltung mit Naturmaterialien etc.).

Naturerleben und basale Sinneserfahrungen 

Naturerleben und basale Sinneserfahrungen gehören ebenso wie der Wechsel zwischen Aktivitäts- und Tobe-Phasen und Ruhe- und Entspannungsphasen zur Alltagsgestaltung. Der Wald (mit Sinnenpfad) ist fußläufig „um die Ecke“. In der Einrichtung selbst wird ein eigener Raum zur Entspannung (Snoezelen-Raum) zur Verfügung stehen. Wann immer es das Wetter erlaubt, d.h. auch bei „Wind und Wetter“ (im allgemeinen täglich), werden wir mit den Kindern in den Garten oder nahen Wald gehen.

Essen – ausgewogen und gemeinsam

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle und ist ausgewogen und auf das Alter abgestimmt. Frühstück und Mittagessen finden einen festen Platz in unserem Tagesablauf. Ihr Kind lernt das gemeinsame Essen, verschiedene Speisen und Getränke kennen. Es lernt zu erkennen, ob es hungrig ist oder nicht. Es lernt, seinen eigenen Geschmack zu entwickeln, aber auch, Unbekanntes zu probieren. Bei uns wird kein Kind zum Essen gezwungen. In unserer Kinderkrippe wird zusammen gefrühstückt. Das Frühstück wird von jedem Kind selbst mitgebracht. Darüber hinaus, bieten wir den Kindern ein warmes Mittagessen an, das frisch und warm zubereitet jeden Tag von einem Cateringservice, speziell auf Kleinkinder ausgerichtet, geliefert wird. Zwischendurch stehen den Kindern frisches Obst und Gemüse der Saison als Snack zur Verfügung. 

Rituale geben Sicherheit

Ihr Kind verbringt einen großen Teil des Tages in unserer Einrichtung. Es ist uns wichtig, den Tag durch wiederkehrende Tätigkeiten und Rituale zu strukturieren. Dennoch gestalten wir den zeitlichen Ablauf flexibel nach dem Verhalten und den Bedürfnissen Ihres Kindes. Essen, Schlafen, Körperpflege und Sauberkeitsentwicklung nehmen viel Zeit in Anspruch. Diese Alltagshandlungen sind für Kleinstkinder noch keine Routine, sondern Hauptbetätigungsfelder und bieten die Möglichkeit zu intensiven Begegnungen. Daher werden wir diesen Tätigkeiten besondere Aufmerksamkeit und ausreichend Zeit widmen. 

Für die Kinder ist es wichtig, einen Tag mit festen Abläufen zu haben. Eine bewusste Begrüßung und Verabschiedung Ihres Kindes durch die Erzieherin ist uns wichtig. Rituale, wie z.B. ein Tischspruch vor jeder Mahlzeit oder auch ein täglicher Stuhlkreis geben Orientierung und das Gefühl der Zugehörigkeit und Zusammengehörigkeit. Auch Feste wie z.B. Geburtstage der Kinder, Ostern oder Weihnachten werden in der Krippe gefeiert und gemeinsam gestaltet.

Schlafen als wichtiges Bedürfnis

Nach dem Mittagessen halten die Kinder ihren Mittagsschlaf. In unserem Schlafraum hat jedes Kind seinen eigenen Schlafplatz. Der Mittagsschlaf wird individuell begleitet und wir geben keine einheitlichen Schlafenszeiten vor. Im Gruppenraum bieten wir Rückzugs- und Ruheinseln für zwischendurch an. 

Hygiene leicht gemacht und nebenbei erlernt

Wir unterstützen die Kinder in ihrer Sauberkeitsentwicklung und vermitteln ihnen den richtigen Umgang mit der Hygiene. Dazu gehört z.B. das regelmäßige Händewaschen nach dem Toilettengang sowie vor und nach den Mahlzeiten. Das tägliche Wickeln wird mit Ihnen als Eltern besprochen. Windeln und andere Pflegemittel werden von den Eltern selbst mitgebracht und regelmäßig aufgefüllt. Es ist uns wichtig, hier die Kinder am Wickeln aktiv zu beteiligen (Kinder steigen auf den Wickeltisch, reichen Windeln und Feuchttücher u.a.). Die Kinder, die schon auf Toilette gehen, werden von uns begleitet. Ein schön und altersentsprechend gestalteter Waschraum ist maßgeblich dafür, dass Körperpflege- und Hygiene auch Spaß machen. Dies kann zusätzlich durch Bilderbücher und Gespräche den Kindern nahegebracht werden.

Spielen und Lernen

Wir unterscheiden zwischen dem Freispiel und gezielten Angeboten. 

Im Freispiel kann Ihr Kind den Ort, den Zeitumfang, das Material und den Spielpartner selbst auswählen und seine Ideen allein oder mit andern Kindern verwirklichen. Dies ist ein besonders wichtiger Punkt im Tagesgeschehen und wir räumen ihm darum genügend Zeit ein.

Beim gezielten Angebot liegt der Sinn darin, dass Ihr Kind sich für eine bestimmte Zeit konzentriert und seine eigenen Wünsche aufschieben lernt (z.B. bei Bilderbuchbetrachtungen, Gemeinschaftsspielen). Grundsätzlich bieten wir den Kindern alles an, was ihre Entwicklung fördert und was ihnen Spaß und Freude bereitet. Natürlich orientieren wir uns dabei am Entwicklungs- und Erfahrungsstand jedes einzelnen Kindes.

Sprache aktiv erlernen

Ihr Kind erwirbt die Sprache in der aktiven Auseinandersetzung mit seiner Umwelt. Es benötigt die Sprache z. B. um seine Wünsche zu äußern, Beziehungen zu knüpfen, Gefühle auszudrücken, Zusammenhänge zu verstehen und zu verarbeiten, zu denken usw.. Der Spracherwerb ist eingebettet in die frühkindliche Gesamtentwicklung. Wir wissen, dass folgende Voraussetzungen für die Entwicklung der Sprache ihres Kindes notwendig sind: die Entwicklung der Grob- und Feinmotorik, die Entwicklung der Sinne (Fühlen, Sehen, Hören), seine sozial-emotionale Entwicklung, die Hirnreifung. Wir unterstützen Ihr Kind, indem wir uns ihm aufmerksam zuwenden, zuhören und mit ihm sprechen. Wir begleiten unser Handeln mit Sprache und sind Sprachvorbild. Wir wissen um die Bedeutung der Muttersprache und schätzen jede. Wir schaffen eine Atmosphäre, in der Sprechfreude gefördert wird. Dafür werden wir Themen der Kinder aufgreifen, zuhören, offene Fragen stellen, Gespräche in Kleingruppen, beim Essen und Wickeln oder mit Hilfe von Fotos, Bilderbüchern usw. anregen. Gemeinsam mit Ihrem Kind freuen wir uns über Spracherfolge. 

Gesellschaftliche und sprachliche Integration

Selbstverständlich ist gewährleistet, dass die gesellschaftliche und sprachliche Integration in der Einrichtung unterstützt wird sowie die gesundheitliche Vorsorge und die medizinische Betreuung  der Kinder gesichert sind. 

 

Entwicklung der Grob- und Feinmotorik 

Wir fördern die Entwicklung der Grob- und Feinmotorik. Die Gestaltung der Räume und des Außengeländes regen Ihr Kind an, zunehmend selbständig vielfältige Sinnes- und Bewegungserfahrungen zu machen. Immer wieder gestalten wir die Räume neu und bieten z.B. Bewegungsbaustellen an.

 

Ganzheitliche „sinnliche“ Bildung und Erziehung 

In der ganzheitlichen Bildung und Erziehung ist für Ihr Kind eine eigene und intensive Auseinandersetzung mit allen Sinnen wie z.B. Sehen, Hören, Riechen, Fühlen und Schmecken wichtig, denn durch sie erlangen sie die Grundlagen für das Erkennen, das Gedächtnis und das Denken. Dies erreichen wir durch unterschiedliche Spielmaterialien und Spiele, altersentsprechende Bilderbücher, Geschichten, Reime und Fingerspiele, verschiedene Bewegungsmöglichkeiten beim Turnen und auf dem Außengelände, Kennenlernen der natürlichen Elemente wie Erde, Wasser, Sand, Schnee und Wind, Tast- und Fühlstraßen, Riechstationen und bewusstes Essen, Tanz und Bewegung, gestische und mimische Darstellung, Lieder und Musik. 

 

Neugierde, Freude und Lust am schöpferischen Tun wecken 

Wir wollen bei Ihrem Kind die Neugierde, Freude und Lust am schöpferischen Tun wecken, das Experimentieren zulassen, neue Wege und Ideen fördern und Ihrem Kind verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen, wie z.B. Kneten, Kleben, Malen und Bauen. Wir wollen Erfolgserlebnisse fördern, indem wir die Kinder so viel wie möglich selbst tun lassen, wenn es nicht anders geht, behutsam helfen und uns mit ihnen über Geschafftes freuen. Wir schaffen eine anregende Umgebung, die Gelegenheit zum Ausprobieren gibt, durch die Bereitstellung verschiedener hochwertiger Materialien, durch verschiedene Funktionsbereiche an vertrauten Orten (z.B. Malecke, Wasserrinne, Bauecke), durch die Schaffung von Raum und Zeit für Experimente mit unterschiedlichen Materialien wie z.B. Farben, Kleister, Sand, Papier, Holz, durch Ausstellen und Präsentation der geschaffenen Werke und Sammeln in einer persönlichen Mappe.

Beobachtung der Kinder und Dokumentation
als Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit 

Die Beobachtung der Kinder und Dokumentation sind Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Die Beobachtungen sind Grundlage für den Dialog mit den Kindern und die Gespräche mit den Eltern. Wir führen ein Schlaf- und ein Wickelprotokoll zu jedem Kind, in dem Besonderheiten dokumentiert werden.

Harmonischer Übergang zu uns –
gelingender Bindungsaufbau zur Erzieherin 

Der Übergang von der Familie zur Krippe ist eine wichtige frühe Übergangssituation und kann prägend für das weitere Leben des Kindes sein. Daher gestalten wir ihn bewusst schonend, einfühlsam und begleiten dabei Eltern und Kind. Wir wenden das bewährte „Berliner Modell“ an. Für den Bindungsaufbau des Kindes zur Erzieherin ist die Anwesenheit einer vertrauten Bezugsperson unerlässlich. In den ersten drei Tagen hält sich Ihr Kind mit seiner vertrauten Bindungsperson (oft die Mutter, kann aber auch Vater usw. sein) nur kurz in der Einrichtung auf, ohne von ihr getrennt zu werden. Die Mutter begleitet das Kind mit Aufmerksamkeit, ohne jedoch aktiv in das Gruppengeschehen einzugreifen, indem sie z.B. mit ihrem Kind spielt. Sie dient dem Kind in der neuen Situation als „sichere Basis“. Für die Eingewöhnung braucht das Kind (mindestens) eine konstante Bezugserzieherin. Um der Gefahr vorzubeugen, dass bei einem Ausfall dieser Erzieherin durch Krankheit o.ä. das Kind ohne Bindungsperson dasteht, hat es sich bewährt, parallel zwei Kinder mit zwei Erzieherinnen einzugewöhnen. So ist auf jeden Fall immer eine der vertrauten Personen für das Kind da. Die Kontaktaufnahmen der Erzieherin orientieren sich am Verhalten des Kindes. Am vierten Tag wird ein erster Trennungsversuch von der Mutter unternommen (ca. 10 - 30 Minuten, je nach Verhalten des Kindes). Diese bleibt währenddessen in der Einrichtung. Die Eingewöhnung dauert so lange, bis das Kind eine sichere Bindung an seine Erzieherin aufgebaut hat, es sich von ihr trösten und versorgen lässt und sie ihm als „sichere Basis“ dienen kann. 

Wir informieren Sie als Eltern mit einem Elternbrief (Teil der Infomappe für interessierte Eltern) über die Eingewöhnung. Im Elternbrief sind auch unsere Erwartungen an Sie als Bezugspersonen beschrieben.

 

Gute Zusammenarbeit mit Ihnen als Eltern 

Wir möchten eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen als Eltern. Da wir eine sehr kleine und familiäre Einrichtung sind, gibt es täglich Möglichkeiten zum Austausch mit Ihnen als Eltern (z.B. Tür- und Angelgespräche beim Bringen oder Abholen). Allgemeine Fragen, Wünsche und Kritik sollen ebenso wie täglicher Austausch über Befinden, Fortschritte und ggf. Schwierigkeiten des Kindes direkt, zeitnah, ehrlich und offen zwischen Eltern und Erzieher/innen angesprochen werden. Die täglichen Austauschmöglichkeiten werden ergänzt durch turnusmäßig stattfindende Elterngespräche, Elternabende, Feste in der Krippe, etc.. 

Wir freuen uns auch über Ihre Beteiligung und Ihr Engagement. Veranstaltungen und Feste beispielsweise möchten wir gern mit Ihnen zusammen begehen und gestalten. Und auch im Alltag sind uns Ihre Ideen, Anregungen und Initiativen immer willkommen.  Wir sehen die Zusammenarbeit mit Ihnen als Eltern als eine Erziehungspartnerschaft.